Der BSV Zumwalde beging sein 75-jähriges Jubiläum vom 6. bis 8. September mit einem ausgelassenen Fest. Als mitgliederreichster Schützenverein in Recke, der rund 400 Menschen zählt, blickt der BSV stolz auf seine lange und ereignisreiche Geschichte zurück. Die Werte des Vereins – Beständigkeit, Solidarität und Gemeinschaft – spiegeln sich in den kontinuierlich wachsenden Mitgliederzahlen wieder. Das Jubelfest bot ein abwechslungsreiches Programm, das vom feierlichen Kommersabend am Freitag, dem großen Jubiläumsumzug am Samstag, bis hin zum geselligen Frühschoppen am Sonntag reichte.
Der BSV startete am Freitag mit einem farbenfrohen und unterhaltsamen Abend sein Jubiläumsprogramm. Über 400 Schützenbrüder, deren Familien, Freunde und Delegationen benachbarter Schützenvereine wurden von einem dreistündigen Showprogramm begeistert. Musikalisch begleitet wurde die Veranstaltung von den Grünen Jungs aus Mettingen, die mit dem Einzug der Fahnenabordnungen das Lied „Preußens Gloria“ spielten und sofort für die richtige Atmosphäre sorgten. Die Hingabe des Vorstands für den Schützenverein und dieses Event wurde in einem Video eindrucksvoll veranschaulicht. Darin wurde gezeigt, dass selbst weite Distanzen kein Hindernis darstellen; im Zweifelsfall kann man sogar per Fallschirmsprung zu den Veranstaltungen gelangen.
Maik Glasmeyer, der Vorsitzende, Gerold Pieper, der 2. Vorsitzende, und Geschäftsführer Matthias Veerkamp beleuchteten die Bedeutung des 75-jährigen Bestehens des Schützenvereins für Obersteinbeck. „Unsere Vereinsgeschichte ist reich an Erinnerungen. Neben vielen sportlichen Erfolgen und geselligen Abenden zählen auch viele ehrenamtliche Stunden zum Vereinsleben“, erklärte Glasmeyer. „Wir denken heute auch an jene, die uns auf diesem Weg begleitet haben und leider nicht mehr unter uns sind. Ihren Beitrag und ihre Hingabe werden wir niemals vergessen.“
Zu den besonderen Meilensteinen der Vereinsgeschichte zählen der Bau des Krieger-Ehrenmals, der Schießstand und der Umzug zum Dorfgemeinschaftshaus vor zwei Jahren. „Wir dürfen stolz auf das Erreichte zurückblicken, aber wir müssen auch nach vorne schauen. Es ist wichtig, dass wir weiterhin offen für Neues bleiben, ohne unsere Wurzeln zu vergessen, getreu dem Motto unserer Vereinsfahne: Tradition bewahren, Zukunft gestalten.“
Der erste Höhepunkt des Abends war der Auftritt der Comedy-Künstler Tebe und Leiste. Die beiden Senioren begeisterten das Publikum mit beeindruckender Akrobatik und humorvollen Einlagen.
Bürgermeister Peter Voß rief sich den Refrain eines Liedes, welches der Verein zum Jubelfest veröffentlichte, in Erinnerung: „BSV Zumwalde - unser Geist lebt vor Ort - die Schützenfeste erhellen diesen schönen Ort - mit Rolinck in der Hand den Moment genießen, Zukunft gestalten, Traditionen niemals verlieren“. Er blickte in das voll besetzte Zelt und stellte fest: „Da kann ich nur sagen: Der BSV Zumwalde ist ja auch ein toller Verein.“ Das habe bereits mit der Gründung im Jahr 1949 begonnen. Das Durchsetzungsvermögen und das Gemeinschaftsgefühl prägen den Verein seit 75 Jahren. Der Bürgermeister ermutigte sie, diesen Weg fortzusetzen, da eine neue Studie gezeigt habe, dass das Feiern von Schützenfesten das Leben verlängere. „Man - müssen wir alle alt werden“, bemerkte er schmunzelnd.
Am Samstag versammelten sich 18 Schützenvereine und drei Spielmannszüge in Obersteinbeck, um gemeinsam mit zahlreichen Ehrengästen das 75-jährige Jubiläum des BSV Zumwalde zu feiern. Vorsitzender Maik Glasmeyer hieß unter anderem Pater Jojo aus der Recker Pfarrgemeinde, Bürgermeister Peter Vos, den Präsidenten des Heimatschützenbundes Tecklenburger Land, Friedrich Prigge, sowie Minister Karl-Josef Laumann herzlich willkommen.
Minister Laumann zeigte sich beeindruckt von der Entwicklung des Vereins und freute sich mit den über 500 Gästen auf dem Festplatz. Er lobte die positive Vereinsdynamik und betonte, dass 26 neue Mitglieder in diesem Jahr gewonnen werden konnten, insbesondere viele junge Menschen. „Diese jungen Leute setzen sich für Obersteinbeck ein, strahlen Lebensfreude aus und leben Gemeinschaft“, hob Laumann hervor.
Bürgermeister Peter Voß unterstrich seine Freude, diesen besonderen Tag mit so vielen wunderbaren Menschen in Obersteinbeck zu feiern. „Das Gesamtbild vom Festwagen aus ist einfach beeindruckend“, sagte Vos und überreichte als symbolisches Geschenk ein „Schützenfestfieber“.
Auch Friedrich Prigge, Präsident des Heimatschützenbundes, sprach von einem bedeutenden Tag. Er würdigte die 75 Jahre Brauchtum und Tradition, die der BSV gepflegt habe, und betonte die wichtige Rolle der Schützenvereine als Brückenbauer zwischen Vergangenheit und Gegenwart, gerade im digitalen Zeitalter. „Hier finden Jung und Alt zusammen und begeistern sich für gemeinsame Ziele“, so Prigge.
Pater Jojo gratulierte im Namen der katholischen Kirchengemeinde und wünschte den Schützenbrüdern und -schwestern „immer eine treffsichere Hand“ sowie viele schöne gesellschaftliche Veranstaltungen und erfolgreiche Wettkämpfe in den kommenden Jahren.
Die 18 Gastvereine nutzten die Gelegenheit, ihre Glückwünsche und Geschenke mit Grußworten zu überbringen. Ein besonderer Dank galt den Schützenbrüdern, die in der Vergangenheit die Vereinsführung übernommen hatten, sowie jenen, die heute gemeinsam mit Maik Glasmeyer den Verein leiten. Im Anschluss führte der musikalisch begleitete Festzug, angeführt von den Spielmannszügen aus Langenacker, Hullern und Dreierwalde, die Gäste zum Festplatz am Dorfgemeinschaftshaus, wo das Jubiläum ausgelassen gefeiert und bis in die Nacht getanzt wurde.
Der krönende Abschluss des Festes fand am Sonntag mit einem gemütlichen Frühschoppen statt. Zahlreiche Schützenbrüder und -schwestern fanden, trotz der Anstrengungen der letzten zwei Tage, erneut den Weg zum Festplatz und stellten ihre Kräfte bei „Hau den Lukas“ unter Beweis. Das DJ-Team VAT Daut, das bereits das ganze Wochenende für großartige Stimmung gesorgt hatte, war an diesem Sonntag nicht der einzige musikalische Höhepunkt. Um 14:00 Uhr betrat der Shantychor aus Rheine die Bühne im Festzelt und überraschte das Publikum mit einem schwungvollen Auftritt. Jung und Alt schunkelten gemeinsam zu bekannten Seemannsliedern, die der Chor zum Besten gab, und so entstand eine wunderbare Atmosphäre, wie sie sich für einen Frühschoppen gehört.
Als kleines Dankeschön für die vielen fleißigen Helfer, die unzählige Stunden in die Vorbereitung und Durchführung des Jubiläums investiert hatten, wurden zudem einige Liter Freigetränke ausgeschenkt. Dies trug zusätzlich zur ausgelassenen Stimmung bei und rundete das Festwochenende gebührend ab.